Brunette Frau in Fleece-Jacke mit Raglan-Ärmel von Ulla Popken
Modeglossar

Raglan Ärmel

Viele tragen Kleidungsstücke in dem Schnitt, doch nur wenige wissen, was der Begriff bedeutet: die Rede ist von Raglan Ärmeln. Besonders beliebt sind sie bei T-Shirts oder Oberteilen mit langen Ärmeln und sind aus Freizeit- und Sportmode kaum wegzudenken. Der Name dieser Ärmelform geht zurück zur Schlacht von Waterloo: der britische Feldmarschall Lord Raglan verlor bei der Konfrontation einen Arm, was es ihm erheblich erschwerte, seine Uniform an- und auszuziehen. Deshalb entwarfen Schneider eine Schnittform, die so konzipiert ist, dass Raglan sie selbst mit nur einem Arm leicht anziehen konnte – bis heute ist diese Art der Ärmel nach Lord Raglan benannt.

Rothaarige Frau in Pullover mit Raglan-Ärmeln

Oberteile mit Raglan Ärmeln differenzieren sich durch ihren Schnitt. Die Naht der Ärmel liegt weiter in Richtung Oberarm, die Einsatznaht beginnt direkt am Halsausschnitt. Die Naht läuft über die Schultern schräg bis zur Achsel und umschließt dabei schon einen Teil des Torsos. Durch diese Schnittform entsteht eine Pyramidenform, die der Raglanärmel Schnitt meist durch einen farblichen Kontrast hervorhebt. Eine Alternative zu diesem Vollraglan ist der Halbraglan. Statt aus der Kragennaht verläuft er aus einem Punkt an der Schulterpartie. Der markante Kontrast zwischen Rumpf und Armen der Raglanärmel Schnittmuster lädt zudem zu der Kombination verschiedener Materialien ein. Ein Shirt mit Raglanärmeln für Damen aus Baumwolle, bei dem sich Ärmel aus Chiffon hervorheben, ist ein modischer Blickfang! 

Raglan-Ärmel bei Ulla Popken

Häufige Fragen rund um Raglan Ärmel

Was ist ein Raglanärmel?
Bei Kleidung mit Raglanärmel Schnitt sind die Nähte der Ärmel direkt mit dem Halsloch oder Schulternaht des Oberteils verknüpft. Da das Schulterteil so praktisch noch ein Teil des Ärmels ist, zählt der Raglan Schnitt zu den überschnittenen Ärmeln. Der Vorteil von Raglanärmeln ist, dass es leichter ist, Kleidung mit der Ärmelform an- und auszuziehen und sie zudem viel Bewegungsfreiheit ermöglicht. Sie sehen sportlich aus, betonen die Schultern und lassen sie breiter wirken. Primär finden Raglan Ärmel Anwendung bei T-Shirts, Pullovern, oder auch Mänteln.
Woher kommt Raglan?
Der Name der Raglan Ärmel stammt vom britischen Militär Fitzroy James Henry Somerset, der sich durch seine militärischen Dienste zum Baron von Raglan erhob. In der entscheidenden Schlacht von Waterloo verlor er einen Arm, weshalb es für ihn fast unmöglich war, seine Uniform selbstständig an- und auszuziehen. Schneider fanden die Lösung des Problem in einer anderen Schnittform: die Naht der Ärmel verlief nicht senkrecht zur Schulternaht, sondern von der Kragennaht schräg bis zu den Achseln – eine Ärmelform, die heute als Raglan Ärmel bekannt ist.
Welche Ärmelformen gibt es?
Bei Sport- und Freizeitkleidung erfreuen sich Raglanärmel bei Herren und Damen großer Beliebtheit, doch was gibt es grundsätzlich für unterschiedliche Ärmelformen? • Raglanärmel: Schnitt verläuft von Achsel zum Hals oder zur Schulter • Drop-Shoulder-Ärmel: überschnittene Ärmel die an eine verlängerte Schulternaht anschließen • Kugelärmel: schließen eng an die Schulternaht an, häufigste Variante für Oberteile • Cap-Ärmel: kürzer als Kugelärmel, liegen direkt auf der Schulter • Trompetenärmel: öffnen sich von den Schultern bis zu den Ärmeln in einer Trichterform, wirken locker und feminin