Streifen – sie sind das wohl beliebteste Muster der Modebranche und finden sich auch deshalb jedes Jahr auf’s Neue in den Kollektionen zahlreicher Designer wieder. Auch wir sind ganz verrückt nach dem Klassiker unter den Mustern und freuen uns schon auf die kommenden Kollektionen bei Ulla Popken mit vielen gestreiften Pieces.
Auf Oberteilen und Kleidern sind Streifen in verschiedenen Farben und Ausführungen äußerst beliebt – und das bereits seit geraumer Zeit. Denn es war Coco Chanel höchstpersönlich, die das Breton-Shirt zu Beginn der 20er Jahre zum wohl größten Streifen-Klassiker jemals machte. Was anfangs nur als Uniform der Marine-Arbeiter galt, wurde durch die Aufnahme in ihre Kollektion zum wahren Verkaufsschlager – und das bis heute.
Vor allem in klassischen Farbkombinationen wie blau-weiß oder schwarz-weiß erfreuen sich gestreifte Kleidungsstücke großer Beliebtheit. Aber auch in kräftigen oder ausgefallenen Farbnuancen dürfen sich Hosen, Kleider, Blusen und co. gerne mit Streifen schmücken. Denn egal in welcher Farbe – Streifen sind IN!
Doch wie bei jedem Modetrend überlegen Fashionistas auf der ganzen Welt: Wie trage ich Streifen eigentlich richtig? In diesem Artikel findest du alle Antworten auf die Fragen, die dir zum Thema ‚Streifen‘ schon lange unter den Nägeln brennen. Den Anfang macht eine Frage, die wir uns alle wohl schon mindestens einmal gestellt haben:
Machen Querstreifen wirklich dick?
Gleich vorne weg ein ganz klares: Nein! Du kannst beruhigt aufatmen!
Denn dieser Mythos hält sich zwar hartnäckig in der Modewelt, ist jedoch schlicht und ergreifend falsch. Viele Frauen mit etwas mehr auf den Hüften haben aufgrund dieses Irrglaubens sogar Angst, Kleidung mit Streifen zu tragen. Dabei hat der deutsche Physiologe Hermann von Helmholtz bereits im Jahre 1867 festgestellt, dass die Figur durch Kleidung mit Querstreifen in der Optik gestreckt wird und dementsprechend keinesfalls breiter erscheint. Auch eine Studie der University of York aus dem Jahr 2008 unterstreicht diese These. So schätzten Probanden das Gewicht von Damen, die auf den ihnen gezeigten Bildern Querstreifen trugen, als wesentlich geringer ein, als jenes von denen, die auf den Bildern anders gestreifte Kleidung trugen.
Fühlst du dich trotzdem unwohl in einem Kleidungsstück mit Querstreifen? Trag‘ ganz einfach eine lange Strickjacke darüber und setze auf dunkle Farben. Das kaschiert und lässt die Streifen weniger dominant wirken.
Wirf‘ also alle Zweifel über Bord, denn auch mit etwas mehr Figur kann man Querstreifen trendbewusst in Szene setzen. Ganz besonders, wenn man weiß, wie man sie richtig kombiniert und gezielt einsetzt. Wer beispielsweise eine breite Schulterpartie ausgleichen möchte, trägt Streifen direkt darunter. So entsteht ein ausgewogenes Bild.
Das perfekte Streifen-Muster – wie sieht es aus und was muss man beachten?
Das hartnäckigste Streifen-Gerücht ist aus der Welt geschafft, wir sind genauso erleichtert wie du! Doch was ist eigentlich noch zu beachten, wenn es um das Thema Streifen geht? Insbesondere bei Querstreifen gilt: Je breiter und kontrastreicher die Streifen sind, desto mehr Aufmerksamkeit ziehen sie auf sich! Feine Streifen wirken dagegen besonders lebendig und weiblich.
Wusstest du, dass die optimale Streifenbreite für modische Kleidungsstücke zwischen 1,5 und 4 Zentimetern liegt? Breitere Streifen können schnell zu wuchtig wirken, während schmalere Streifen vor den Augen verschwimmen und der gewünschte Effekt somit verpufft.
Dadurch, dass ein gestreiftes Muster den Körper in verschiedene Bereiche einteilt und ihm so mehr Struktur verleiht, kann man durch die gezielte Positionierung der farbigen Bereiche des streifigen Musters übrigens auf besonders elegante Art und Weise möglicherweise als unvorteilhaft empfundene Proportionen kaschieren. Ein besonders gutes Beispiel sind gestreifte Röcke, bei denen die Farbe direkt auf der Taille sitzt. So werden etwas breitere Hüften optimal kaschiert – Voilà!
Aber nicht nur die optimale Streifenbreite und die richtige Positionierung der beliebten Linien sind entscheidend. Bei gestreifter Kleidung gilt es auch, auf den richtigen Stoff zu setzen, damit sie zum echten Figurschmeichler wird.
Mit Streifen die Kilos wegschummeln – auf den Stoff kommt es an!
Grundsätzlich gilt: Bei Oberteilen mit Streifen sollte man auf weich fallende und fließende Stoffe setzen. Diese umschmeicheln liebevoll deine Kurven, heben deine Vorzüge hervor und kaschieren durch die luftig-lockere Passform dort, wo kleine Pölsterchen sitzen.
Eine gestreifte Bluse aus Seide schmeichelt der Figur und wird durch ein klassisches Streifenmuster zum echten Hingucker. In maritimem blau-weiß wird die Bluse zum Highlight in deinem Kleiderschrank, das dir sowohl im Büro, als auch in der Freizeit viele Komplimente bescheren wird. Vorsicht solltest du bei sehr eng anliegenden, stretchigen Stoffen wie Jersey walten lassen. Diese betonen sowohl als Oberteil als auch als Unterteil wirklich jede Rundung und können unvorteilhaft wirken.
Für Unterteile und insbesondere Röcke kann man sich merken: je fester der Stoff, desto schmeichelhafter. Stoff wie Seidentaft oder Baumwolle halten das Kleidungsstück in Form und sorgen für klare Linien.
Welche Streifentypen gibt es und welcher Streifentyp passt zu welcher Figur?
Ab und zu schleicht sich zwar mal ein Kleidungsstück mit schrägen Streifen in die verschiedenen Mode-Kollektionen, am häufigsten aber begegnet man in der Modewelt den beiden ewigen Klassikern: Querstreifen und Längsstreifen. Was die verschiedenen Streifenvarianten jeweils ausmacht und wie man für die eigene Figur die beste Wahl trifft, erklären wir dir in den nächsten Absätzen.
Game-Changer Längsstreifen – so wächst du mit gestreifter Kleidung über dich hinaus!
Schon ein etwas fülligerer Gallier wusste ganz genau: Längsstreifen strecken und machen schlank! Damit hatte er auch recht. Denn Längsstreifen strecken den Körper in der Tat optisch und lassen somit auch die Silhouette automatisch schmaler erscheinen. Dieses Phänomen nennt sich ‚Horizontal-Vertikal-Täuschung‘. Das menschliche Gehirn überschätzt die längs verlaufenden Linien und hält sie für länger, als sie tatsächlich sind – zack, zwei Zentimeter gewonnen! Gerade für kleinere Frauen ist diese Tatsache ein echter Game-Changer. Denn wer träumt nicht von ein paar extra Zentimetern nach Oben an den Beinen oder dem Oberkörper?
Besonders gut funktioniert der Streck-Effekt übrigens bei Hosen oder Pencil-Skirts. Wer sich das nicht zutraut setzt auf eine weit geschnittene Bluse mit Längsstreifen. So wirkt der Oberkörper insgesamt schmaler und man fühlt sich gleich ein Stückchen näher an den Sternen.
Querstreifen – die wahren Alleskönner unter den Streifen!
Erinnerst du dich? Querstreifen machen nicht dick, du kannst also ganz entspannt weiterlesen! Was Querstreifen allerdings durch gezielte Positionierung können: die Proportionen hervorheben, die du gerne betonen möchtest. So können beispielsweise Frauen mit einer kleineren Oberweite Streifen so einsetzen, dass die Brust optisch vergrößert wird. Am besten gelingt dies mit etwas breiteren Querstreifen, die auf Höhe der Brust auf dem Oberteil platziert sind.
Aber nicht nur vergrößern können die quer ausgerichteten Streifen. Auch eine schlanke Taille lässt sich mit ihnen wunderbar zaubern. Sitzt der farbige Part eines Rocks mit Querstreifen direkt auf der Taille, so wirkt diese schmaler und möglicherweise als zu breit empfundene Hüften werden perfekt kaschiert. Auch dünne Nadelstreifen auf größeren, dunklen Flächen schmeicheln der Figur, wenn etwas mehr davon vorhanden ist.
Mal von ihren wirklich beeindruckenden Fähigkeiten abgesehen sind Querstreifen auch so einfach ein immerwährender Klassiker der Modebranche. Mit blau-weißen Querstreifen werden Kleidungsstücke zu Key-Pieces für maritime Looks, die Sehnsucht nach Meer und Strand machen. In cleanem Schwarz-weiß verleihen sie ihren Trägerinnen Coolness und Ausdrucksstärke. In bunten Farben wecken sie die Fantasie in uns, animieren uns zu mehr Mut im Mode-Alltag und machen einfach glücklich. Wirklich wahre Alleskönner, diese Querstreifen.
Schräge Streifen - Streifen-Chaos oder gestreifte Ordnung?
Keine Lust auf klassische Querstreifen oder zeitlose Längsstreifen? Du hast Gefallen am gestreiften Muster gefunden und willst dich etwas trauen? Dann greif‘ doch einmal zu schräg angeordneten Streifen oder wage einen Muster-Mix, bei dem verschiedene Streifen miteinander kombiniert werden.
Ein besonders figurschmeichelnder Effekt lässt sich mit gestreiften Kleidern erzeugen, bei denen Längsstreifen zusätzlich mit schrägen Streifen kombiniert werden. Während im Bereich des Oberkörpers Längsstreifen eingesetzt werden, werden diese in Richtung Hüfte durch schräg verlaufende Streifen ersetzt. Sie verleihen dem Rock einen bezaubernden Ringellook und darüber hinaus deiner Figur eine schöne Sanduhr-Silhouette.
Und last but not least: Wie kombiniere ich Streifen richtig?
Wenn du dich ganz frisch an das Thema Streifen wagst, solltest du es behutsam angehen. Versuche zunächst, dich auf ein gestreiftes Teil zu konzentrieren, das im Mittelpunkt deines Outfits stehen soll.
Wenn du dich beispielsweise für eine gestreifte Bluse oder ein T-Shirt mit Streifen entscheidest, solltest du zu einer einfarbigen Hose greifen und umgekehrt. Einfarbige Kombinationspartner wirken nicht nur besonders elegant, sondern stehlen deinem gestreiften Key-Piece auch nicht die Show. So kann dein neues gestreiftes Lieblingsstück alle Komplimente für sich beanspruchen.
Darüber hinaus solltest du dich bei deinem gestreiften Outfit am besten für eine Stilrichtung entscheiden. Wähle vorher, ob du deinem Outfit eher eine elegante, rockige oder sportliche Note verleihen willst. Der sportlich-lässige Streifenlook kommt besonders gut zur Geltung, wenn du ein geringeltes Shirt in klassischen Farben mit einer dunklen Jeans kombinierst. Sneaker dazu und du bist fertig angezogen.
Wer es eleganter mag kombiniert zum Streifen-Oberteil eine edle Lederjacke oder einen Blazer. Oder man wählt die weit geschnittene Hose mit Längsstreifen, freut sich über schlankere Beine und trägt dazu die klassische weiße Bluse – modern, selbstbewusst, gestreift! Zum gestreiften Rock passen am besten schlichte Shirts.
Du bist richtig mutig und willst mehrere gestreifte Kleidungsstücke miteinander kombinieren? Der Allover-Look ist etwas für echte Fashionistas, die mit ihren Outfits gerne ein (gestreiftes) Statement setzen möchten. Wenn man verschiedene Streifenmuster in einem Outfit miteinander kombinieren möchte gilt: weniger ist mehr! Auf Schmuck und Accessoires sollte weitestgehend verzichtet werden, da das Outfit auch ohne bereits ein echter Hingucker ist. Regeln gibt es fast keine, wenn es um das Mischen von verschiedenen Streifen geht. Erlaubt ist eigentlich alles, solange es dir gefällt. Am besten funktioniert es, wenn du schmalere Streifen mit breiteren kombinierst. Vorsichtig solltest du dagegen bei sehr breiten Blockstreifen sein, da diese im Mix oft zu dominant wirken.
Du siehst: Mit dem richtigen Streifen-Know-How kann man auch mit mehr Figur den Klassiker unter den Mustern gekonnt in Szene setzen. Streifen kennen eben keine Gewichts-Grenze – und das ist auch gut so!