Grundsätzlich handelt es sich bei Baumwolle, wie Du sie kennst, um die Naturfasern der gleichnamigen Kulturpflanze. Diese Fasern sind wiederum die sogenannten Samenhaare, die zum Vorschein kommen, wenn sich die gelben Blüten der Pflanze in Wattebausch-ähnliche Knospen verwandeln. Diese Baumwollballen werden in der Regel maschinell geerntet und in Spinnereien weiterverarbeitet. Doch selbst wenn es sich bei den Fasern grundsätzlich um ein natürliches Produkt handelt, gibt es bei Anbau sowie Ernte von konventioneller Baumwolle einige Punkte, die kritisch zu sehen sind:
- Einsatz von Pestiziden: Durch die lange Wachstumszeit sind die Pflanzen sind anfällig für Schädlinge. Am Einsatz von Insektenschutzmitteln auf großen Plantagen führt daher meist kein Weg vorbei. Dieses kann jedoch ins Grundwasser sickern.
- Gentechnisch veränderte Pflanzen: Um die Erntemenge möglichst hoch zu halten, stehen auf den meisten Feldern weltweit genetisch modifizierte Baumwollsträucher. Sie sind weniger anfällig für Insektenbefall und liefern hohe Erträge. Jedoch ist hier nicht klar, welche Auswirkungen genverändertes Saatgut auf Natur und Mensch hat.
- Auslaugung der Böden: Damit sich der Anbau wirtschaftlich rentiert, folgt auf eine geerntete Saat gleich die nächste. Der Erde bleibt dadurch keine Zeit, sich vom Nährstoffentzug zu erholen.
- Massiver Wasserverbrauch: Um 1 Kilogramm Baumwolle zu produzieren, werden ungefähr 11.000 bis 23.000 Liter Wasser verbraucht, denn die Pflanzen sind ziemlich durstig. Ausgetrocknete Seen und Flüsse sind in einigen Anbaugebieten die Folge.
- Ausbeutung: Auch wenn ein Großteil der Arbeit maschinell erledigt wird, gibt es nach wie vor Menschen, die auf den Feldern arbeiten, sowie Bauern, die ihre Ernte an weiterverarbeitende Konzerne liefern. Doch gerade in Ländern wie Indien, Pakistan sowie China, wo der Baumwollanbau vornehmlich stattfindet, ist nicht immer klar, ob faire Löhne bezahlt oder die Rechte von Arbeitnehmern respektiert werden.