Bio-Baumwolle: Aus Rücksicht auf die Umwelt

Wenn Du Deinen Kleiderschrank öffnest, ist sie garantiert dort vertreten: Baumwolle. Kein Wunder, schließlich ist das Naturprodukt die weltweit am häufigsten verarbeitete Textilfaser. Dadurch steckt sie in fast jedem Kleidungsstück. Immer mehr Menschen und Textilhersteller setzen inzwischen auf Bio-Baumwolle, damit der Anbau des „weißen Goldes“ nicht auf Kosten ärmerer Menschen sowie unserer Umwelt geht. Wo liegt der Unterschied zur konventionellen Faser? Welche Vorteile und Nachteile gibt es? Wie wird Bio-Baumwolle hergestellt und wie pflegst Du sie richtig? Hier findest Du die Antworten.

Sweatshirt mit Strukturstreifen zur Jeans Mary

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Was ist Bio-Baumwolle genau?

Grundsätzlich handelt es sich bei Baumwolle, wie Du sie kennst, um die Naturfasern der gleichnamigen Kulturpflanze. Diese Fasern sind wiederum die sogenannten Samenhaare, die zum Vorschein kommen, wenn sich die gelben Blüten der Pflanze in Wattebausch-ähnliche Knospen verwandeln. Diese Baumwollballen werden in der Regel maschinell geerntet und in Spinnereien weiterverarbeitet. Doch selbst wenn es sich bei den Fasern grundsätzlich um ein natürliches Produkt handelt, gibt es bei Anbau sowie Ernte von konventioneller Baumwolle einige Punkte, die kritisch zu sehen sind:

  • Einsatz von Pestiziden: Durch die lange Wachstumszeit sind die Pflanzen sind anfällig für Schädlinge. Am Einsatz von Insektenschutzmitteln auf großen Plantagen führt daher meist kein Weg vorbei. Dieses kann jedoch ins Grundwasser sickern.
  • Gentechnisch veränderte Pflanzen: Um die Erntemenge möglichst hoch zu halten, stehen auf den meisten Feldern weltweit genetisch modifizierte Baumwollsträucher. Sie sind weniger anfällig für Insektenbefall und liefern hohe Erträge. Jedoch ist hier nicht klar, welche Auswirkungen genverändertes Saatgut auf Natur und Mensch hat.
  • Auslaugung der Böden: Damit sich der Anbau wirtschaftlich rentiert, folgt auf eine geerntete Saat gleich die nächste. Der Erde bleibt dadurch keine Zeit, sich vom Nährstoffentzug zu erholen.
  • Massiver Wasserverbrauch: Um 1 Kilogramm Baumwolle zu produzieren, werden ungefähr 11.000 bis 23.000 Liter Wasser verbraucht, denn die Pflanzen sind ziemlich durstig. Ausgetrocknete Seen und Flüsse sind in einigen Anbaugebieten die Folge.
  • Ausbeutung: Auch wenn ein Großteil der Arbeit maschinell erledigt wird, gibt es nach wie vor Menschen, die auf den Feldern arbeiten, sowie Bauern, die ihre Ernte an weiterverarbeitende Konzerne liefern. Doch gerade in Ländern wie Indien, Pakistan sowie China, wo der Baumwollanbau vornehmlich stattfindet, ist nicht immer klar, ob faire Löhne bezahlt oder die Rechte von Arbeitnehmern respektiert werden.

Die Vorteile von Bio-Baumwolle

Unterm Strich ist Baumwolle als Rohstoff in der Bekleidungsindustrie zwar nicht mehr wegzudenken. Aufgrund der ressourcenintensiven Produktionsbedingungen tragen Textilkonzerne jedoch eine humanitäre sowie moralische Verantwortung gegenüber den Produzenten und den Konsumenten. Daher ist in den vergangen Jahren Bio-Baumwolle in der Textilbranche immer beliebter geworden. Mit ihr ist beides möglich: Nachhaltige Stoffe zu fairen Produktionsbedingungen. Aus diesem Grund besteht unsere PURE by Ulla Popken Kollektion zu mindestens 70 Prozent aus biologischen Fasern. Viele Artikel entsprechen außerdem dem GOTS-Standard. Das ist ein wichtiges Textilsiegel für biologisch erzeugte Naturfasern. Bio-Baumwolle überzeugt mit folgenden Eigenschaften:

  • Natürliche Schädlingsbekämpfung: Anstatt die Chemiekeule zu schwingen, setzen Produzenten von nachhaltiger Baumwolle auf ökologisch verträgliche Alternativen. So stehen auf vielen Plantagen z. B. Sonnenblumen, die hungrige Insekten vom weißen Gold weglocken. Zudem siedeln sich durch den Verzicht auf Chemikalien wieder Fressfeinde der Baumwoll-Schädlinge an, was die Pflanzen ebenfalls vor Befall schützt.
  • Unverändertes Saatgut: Zum Wohle der Umwelt verzichten die Erzeuger von Bio-Baumwolle zusätzlich auf genetisch manipulierte Pflanzen.
  • Einhaltung der Fruchtfolge: Zur besseren Nährstoffversorgung der Erde befolgen viele Plantagen eine Fruchtfolge. Das heißt, dass auf abgeernteten Baumwollfeldern zunächst andere Saaten wie Mais oder Hirse gepflanzt werden. Auf diese Weise wird der Boden nicht so intensiv strapaziert und hat Zeit, um sich zu erholen.
  • Geringerer Wasserverbrauch: Um es kurz zu machen – Ja, auch Bio-Baumwollpflanzen sind durstige Schlucker. Jedoch lässt sich der Verbrauch durch Maßnahmen wie Fruchtfolge oder den Verzicht auf Gentechnik im Vergleich zum konventionellen Anbau laut Studien um bis zu 91 Prozent senken.
  • Zertifiziert produziert: Faire Löhne, gute Arbeitsbedingungen und vor allen Dingen Nachhaltigkeit – bei der Herstellung von Bio-Baumwolle gibt es mittlerweile viele Zertifikate, anhand derer Du sicher sein kannst, dass Dein Kleidungsstück strenge Qualitätsstandards erfüllt. Bestes Beispiel: Das schon erwähnte GOTS-Standard oder das Oeko-Tex-Label.
Sweater und Culotte

Sweater

  • hochwertige Jacquardqualität
  • seitliche Zierknöpfe
  • bequeme Passform
  • 3/4-Ärmel
  • nachhaltige Biobaumwolle
  • Größenangepasste Länge ca. 68 – 76 cm

Culotte

  • nachhaltige Biobaumwolle
  • Jacquard-Sweat
  • weite und gerade Passform
  • etwa wadenlang
  • Elastikbund
  • Schrittlänge ca. 56 cm
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Alle wichtigen Fakten rund um den Vergleich von Bio- und konventioneller Baumwolle kannst Du in dieser Übersicht noch einmal nachlesen:

Konventionell

  • Einsatz von Pestiziden zur Schädlingsbekämpfung
  • Anbau von genmanipulierten Pflanzen
  • Ständiger Anbau führt zu erschöpften Böden
  • Sehr hoher Wasserverbrauch
  • Gefahr der Ausbeutung von Bauern und Arbeitern

Bio

  • Natürliche und schonende Mittel gegen Insekten
  • Verzicht auf modifiziertes Saatgut
  • Einhaltung einer Fruchtfolge
  • Benötigte Wassermenge wird reduziert
  • Faire Löhne und hohe Qualitätsstandards durch Zertifizierungen

Die Nachteile von Bio-Baumwolle

Die nachhaltig angebaute Naturfaser hat viele Vorteile. Es gibt aber auch kritische Aspekte bei der Herstellung von Bio-Baumwolle:

  • Niedrigerer Ertrag: Im Vergleich zu genetisch modifiziertem Saatgut bringen unbehandelte Pflanzen in der Regel eine geringere Erntemenge ein. Die Folge: Um konkurrenzfähig zu sein, benötigen Bio-Plantagen mehr Anbauflächen.
  • Höhere Kosten: Da bei der nachhaltigen Produktion stärker auf Sorgfalt sowie Handarbeit gesetzt wird, sind Bio-Baumwollstoffe in der Produktion meist teurer. Auf diese Weise wird nicht nur der Kauf von Kleidung aus Bio-Baumwolle zu einer Geldfrage. Durch die zusätzlichen Ausgaben können sich kleinere Produktionsstätten unter Umständen keine Zertifizierung leisten.
  • Alles in allem steigt der globale Anteil an produzierter Bio-Baumwolle von Jahr zu Jahr. Ein klares Zeichen sowohl der Hersteller als auch der Verbraucher, dass es an der Zeit ist, nachhaltig umzudenken.

Wo wird Bio-Baumwolle mittlerweile angebaut?

Organische oder Organic Baumwolle ist in 22 Ländern auf mehr als 16.000 Hektar auf dem Vormarsch. Zu den führenden Nationen im Bio-Baumwolle Anbau zählen insbesondere Indien, die Türkei, die USA sowie Ägypten. Relativ neu dabei ist Syrien. Hier wird seit 2006 nachhaltige Baumwolle für den Weltmarkt produziert.

So pflegst Du Deine Kleidungsstücke aus Bio-Baumwolle

Hast Du ein schönes T-Shirt oder Kleid aus Bio-Baumwolle gefunden, möchtest Du es selbstverständlich möglichst lange tragen. Bei der Pflege unterscheidet sich der nachhaltig produzierte Stoff zwar nicht großartig von seinem konventionellen Pendant. Dennoch solltest Du einige Punkte beachten:

  • Halte Dich genau an die Waschanleitung Deines Kleidungsstücks. Da der Bio-Stoff chemisch nicht vorbehandelt wurde, ist das Material in der Regel etwas empfindlicher.
  • Wasche Kleidung aus Bio-Baumwolle nie heißer als bei 30°C. So sorgst Du dafür, dass Dein Lieblingsteil lange seine Passform behält.

Kaufe Mode aus Bio-Baumwolle!

Du liebst Kleidung? Gleichzeitig liegen Dir aber auch die Umwelt und das Wohl der Menschen am Herzen, die sie produzieren? Dann entscheide Dich für Mode aus Bio-Baumwolle. Damit kaufst Du Textilien, die ressourcenschonend und nachhaltig hergestellt wurden.

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